Vor Fertigstellung der PontonbrÞcke im Jahre 1867 gab es schon eine BrÞcke Þber die Schlei an der gleichen Stelle wie heute. Im August 1850 entstand kurzfristig eine PontonbrÞcke, die auf Veranlassung des damaligen dÃĪnischen Kommandanten GiÃķdesen erbaut worden war. Diese vermutlich fÞr militÃĪrische Belange gebaute behelfsmÃĪÃige BrÞcke hatte sicher nicht lange Bestand. Ãrger gab es mit dem MilitÃĪr, weil es nicht fÞr das Baumaterial und den Arbeitslohn zahlen wollten.
Der nÃĪchste Plan war, nach der Idee des englischen Ingenieurs R. Stephenson, eine Konstruktion mit guÃeisernen RÃķhren, die mit Zement vollgepreÃt werden sollten. Man nahm aber Abstand von diesem Plan, denn GuÃeisen wird bei KÃĪlte sprÃķde und wÞrde dem Druck des Eisganges nicht standhalten. Um Geld fÞr eine BrÞcke zu bekommen, wurde ein Aktiengesellschaft gegrÞndet und Aktien zum Bau gezeichnet. Das Gut Loitmark hatte aber noch die FÃĪhrrechte Þber die Schlei. Die Stadt Kappeln kaufte daraufhin vom Herzog diese FÃĪhrrechte fÞr 15.000 Mark ab.
Gegen den Bau einer BrÞcke wurde von den Schleswiger und Arnisser Fischern Beschwerden eingereicht. Sie meinten, der Hering wÞrde durch diesen BrÞckenbau, die Verengung der Schlei und den GerÃĪuschen auf der BrÞcke gestÃķrt werden. Nach einigem Hin- und Her wurden diese Beschwerden abgelehnt. Die BrÞckenauffahrt wurde mit einem Damm versehen, und auf den letzten 600 Fuà wurden auf 18 eisernen KÃĪhnen eine BrÞcke gelegt. An der grÃķÃten Tiefe der Schlei wurde eine DurchlaÃÃķffnung von 60 Fuà geschaffen. Die einzelnen Glieder der BrÞcke waren mittels RÞddelbalken verbunden, damit keine groÃen Schwankungen beim Ãberfahren auftreten. Im Verlauf ihres Lebens hatte die BrÞcke zahlreiche BeschÃĪdigungen durch Eisgang und Havarien gehabt.
Schon ein Jahr nach Fertigstellung muÃten die Ketten der Verankerung erneuert werden. Ganz schlimm kam es bei den beiden Eiswintern 1891 und 1893. Am 13. Februar 1891 durchbrachen mit eingehendem Strom gewaltige Eismassen die PontonbrÞcke. Bereits einige Jahre spÃĪter muÃten einzelne Pontons ersetzt werden, weil sie abzusinken drohten. Den Zuschlag fÞr den Bau der Pontons erhielt die Fa. H. Merten aus Danzig. Die CarlshÞtte in Rendsburg und die Fa. Claussen in Kappeln konnten den angegebenen Termin fÞr die Lieferung nicht halten. StÃĪndig waren durch den Verkehr und Eisgang JochhÃķlzer und Verriegelungen gebrochen, die ersetzt werden muÃten. Ebenso wurde die BrÞcke sehr oft durch Schiffe beschÃĪdigt. Gebrochene Ankerketten, verschobener BrÞckenbelag und beschÃĪdigte Pontons traten regelmÃĪÃig nach einer Havarie ein.
FÞr die Bedienung und die anfallenden Arbeiten wurden mit Indienststellung der BrÞcke 2 BrÞckenwÃĪrter und 2 BrÞckenarbeiter eingestellt. Die BrÞckenwÃĪrter waren gleichzeitig Hafenmeister und muÃten bei Dienstantritt den Diensteid leisten. Wer die BrÞcke passierte, muÃte ein BrÞckengeld bezahlen, damit wurden die laufenden Betriebskosten gedeckt. Den in Schwansen ansÃĪssigen Landwirten, GutspÃĪchtern und Gewerbetreibenden wurden Jahrespauschalen fÞr die BrÞckengelder eingerÃĪumt, um ihnen einen Anreiz zu geben, ihren Handel in Kappeln und nicht in EckernfÃķrde zu tÃĪtigen.
Die Taxe fÞr die Benutzung der SchleibrÞcke betrug z. B. fÞr FuÃgÃĪnger 1 Silbergroschen. FÞr Kutschen, je nach vorgespannten Pferden und Anzahl der mitfahrenden Personen, 4-9 Sgr. Ebenso fÞr Reiter, Frachtwagen ob beladen oder Leerfahrt, Handwagen, Hundefuhrwerke und loses Vieh muÃte BrÞckengeld gezahlt werden. Es gab aber auch Ausnahmen. Ãrzte in AusÞbung ihres Berufes, der KÃķnig und Mitglieder des kÃķniglichen Hauses mit Gefolge und die Passagiere, die mit der Eisenbahn von und nach EckernfÃķrde fuhren. DafÞr hat die Eisenbahnverwaltung das BrÞckengeld an die Stadt Kappeln zu zahlen. Und natÞrlich die SchÞler der Kappelner Schulen waren vom BrÞckengeld befreit.
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