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  Hauptversammlung der Grünen – Arbeit des alten Vorstandes wurde kritisiert

 


Auf der Jahreshauptversammlung der Grünen wurde Michael Sven Schattka zum neuen Vorstandssprecher gewählt, als Nachfolger für Norbert Dick, der nicht mehr kandidierte. Vor der Wahl übten Bernd-Uwe Boettcher und Hans Lassen deutliche Kritik am alten Vorstand, so der heutige Schlei Bote.

Der Ortsverband Kappeln hat für seine Jahreshauptversammlung mit Dr. Konstantin von Notz einen der beiden schleswig-holsteinischen Spitzenkandidaten der Partei für die Bundestagswahl am 27. September eingeladen. von Notz sieht für die Grünen sowohl bei der Bundestagswahl als auch bei Landtagswahl im nächsten Jahr Chancen auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie bei der Kommunalwahl. Seiner Ansicht nach müssten die Grünen freilich mit engagierter Bildungs- und Klimapolitik sowie einem guten Demokratieverständnis eine umfassende Antwort auf die Finanzkrise geben können.

Das vergangene Jahr bezeichnete Norbert Dick als erfolgreich für Kappelns Grüne. Obwohl der Ortsverband Mitglieder aus beruflichen Gründen verloren habe, hätte man den Verlust kompensieren können. Aus 15 Personen, so Dick, bestünde der jetzige Mitgliederbestand. Gerade das letzte Jahr sei spannend gewesen. Viele Veranstaltungen seien organisiert und bei der Kommunalwahl auf Anhieb ein zweistelliges Ergebnis erzielt worden. In seinen Augen, so Dick, sei die Geschichte der Kappelner Grünen eine richtige Erfolgsgeschichte.

Grünen-Mitglied Bernd-Uwe Boettcher sah den Bericht des Vorstandssprechers nicht „ganz so euphorisch“. Seiner Ansicht nach sei im Vorfeld sei die Chance vertan worden, ein besseres Wahlergebnis zu erzielen und mehr Jugendliche zu gewinnen. In Kappeln habe eine andere Partei, die LWG, das gleiche Ergebnis wie die Grünen erzielt. Einen Teil dieser Wähler, so Boettcher, hätten auch wir gewinnen können.

Der ehemalige Geschäftsführer der Wirtschaft und Touristik Kappeln (WTK) übte auch an der Personalpolitik scharfe Kritik. Wenn ein ehemaliger Fraktionsvorsitzender der SPD, so Boettcher, nun der Grünen-Fraktion vorstehe, dürfe man sich daher nicht wundern, wenn man nicht vorankomme und spielte damit auf den Fraktionsvorsitzenden der Grünen in der Stadtvertretung Ingwer Hansen an. Boettcher postuliert, dass die Grünen nicht ein Auffangbecken für gescheiterte Politiker anderer Parteien werden dürfen.

Hilly Gosch zeigt sich verwundert darüber, „ dass ausgerechnet Herr Boettcher am Wahlkampf Kritik übt“, obwohl er sich überhaupt nicht engagiert habe. Die LWG-Wähler, so Gosch, würden auch nicht zum Wählerpotenzial der Grünen gehören.

Böttcher erklärte, dass er sich nicht mit der Politik des Parteivorstandes identifizieren könne. Auch sei der Verzicht der Grünen auf das Stimmrecht im wichtigen Bauausschuss nicht in Ordnung. Der Verzicht sei schwer gefallen, so Fraktionssprecher Ingwer Hansen. Da aber der SSW den Sitz auch beanspruchte, wäre es ansonsten zu einem Losverfahren gekommen.

Während Böttchers Ausführungen verließen einige Mitglieder den Saal – offiziell für eine „Zigarettenpause“ – offensichtlich aber wohl eher aus Protest.

Doch auch der Schatzmeister im Kreisverband, Hans Lassen, kritisierte die Vorstandssprecher Annemie und besonders Norbert Dick. Lassen beanstandete, dass die Partei nur eine Veranstaltung nach den Wahlen gemacht habe. Auch seien die Mitglieder nicht genügend über die Aktionen der Partei informiert worden. Eine Plakataktion sei mehrfach angekündigt worden, um dann kurzfristig doch abgesagt zu werden. Deswegen hatte Lassen einen Antrag auf Auflösung des Ortsverbandes gestellt, den er dann aber im Laufe der Versammlung zurückgezogen hatte. Letztlich entlasteten die Mitglieder mit neun Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen den Vorstand.

Norbert Dick trat aus Gründen der Ämtertrennung bei den Neuwahlen nicht mehr an. Dick sitzt mittlerweile in der Stadtvertretung. Die Mitglieder wählten Michael-Sven Schattka zu seinem Nachfolger als Vorstandssprecher. Annemie Dick wurde als Vorstandssprecherin bestätigt. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Hilly Gosch, Heike Wilhelmsen und Norbert Dick.

Innerhalb ihres  neuen umfangreichen Arbeitsprogrammes wollen die Grünen die Umlandgemeinden zu einer stärkeren Unterstützung des Vereins „Frauenzimmer“ heranziehen, der für die Gleichstellung von Frauen arbeitet. Des weiteren wollen sie sich unter anderem für Energiemanagement bei städtischen Liegenschaften und für eine attraktivere Stadtgestaltung einsetzen. Bundestagskandidat von Notz meinte dazu nur: „Ein ehrgeiziges Programm, da habt ihr euch ja viel vorgenommen.“

 


  Datum: 20.01.09 09:24 Uhr



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